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Schottland Tag 1+2, Amsterdam-Newcastle-Jedburgh-New Lanark

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Haarlem

Am Morgen unseres ersten Urlaubstages brechen wir mit unserem Auto in Richtung Amsterdam auf.

Da wir erst gegen 16:30 Uhr in IJmuiden am Hafen einchecken müssen, legen wir einen Zwischenstopp in Haarlem ein, das südlich von IJmuiden liegt.

Das Wetter läßt zwar zu wünschen übrig, aber der Besuch lohnt sich!

Haarlem ist die Hauptstadt von Nordholland und Zentrum der Tulpenzwiebelregion. Diese typisch holländische Stadt mit ihren schönen Grachten, Brücken und herrlichen Herrenhäusern inspiriert seit Jahrhunderten viele Künstler, was wir wirklich nachvollziehen können.

An jeder Ecke gibt es Coffeeshops, in denen das Leben leicht und locker und deren Liste mit  interessanten Hausregeln nicht gerade kurz ist. Die Käseläden haben es uns allerdings noch mehr angetan, wir futtern uns durch und kommen zu dem Schluß, daß uns der rote Chilikäse am besten schmeckt! Vor jeder Kneipe stehen die Menschen draußen und trinken zum sonntäglichen Frühschoppen ihr Bierchen, und das obwohl es kalt und regnerisch ist...erstaunlich!

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Illustriertes Haus...mal ein anderes Graffiti ;o)
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...am Hafen von Amsterdam IJmuiden.
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Rechtzeitig zum Einchecken auf das DSDF Seaways Schiffs "King Seaways" sind wir am Hafen

und reihen uns in eine der drei Autoschlangen ein. Wir fahren in den Bauch des Schiffes hinein und schleppen all unsere Prütteln an Bord, weil uns mitgeteilt wird, dass wir ab 15 Minuten nach Abfahrt des Schiffs aus Sicherheitsgründen nicht mehr zum Auto können. Wir beziehen unsere Innenkabine, die uns so klein wie eine Schuhschachtel erscheint!

Egal, für eine Nacht wirds schon reichen...das Schiff ist groß genug, um sich woanders als in der Kabine aufzuhalten. Allerdings wird die Nacht sehr warm, die Lüftung scheint ziemlich überfordert...

Der wunderschöne Sonnenaufgang am nächsten Morgen entschädigt uns für alles!

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Wir nähern uns der Küste Englands!

Das Verlassen der Fähre ist unspektakulär. Worauf wir sehr gepannt sind, das ist der Linksverkehr. Und der ist echt gewöhnungsbedürftig, denn wir werden gleich mit mindestens 20 Kreisverkehren konfrontiert, die aufgereiht wie an einer Perlenschnur vor uns liegen, nachdem wir die Grenzkontrolle passiert haben. Kreisverkehr in England, das bedeutet mehrspuriges Chaos ohne jegliches Blinkersetzen! Mein Gatte meistert diese Herausforderung bewundernswert ruhig und ich bin sehr dankbar dafür. Er arbeitet uns unter Einsatz unglaublicher Konzentration aus dem turbulenten Newcastle heraus und wir erreichen heil und unversehrt die schmalen Landstraßen in Richtung Schottland. Immer wieder überraschen uns "Blind summits", das sind Straßenkuppen, vor denen die Straße steil an- und wieder absteigt und auf die man zufährt, ohne auch nur zu ahnen, wie es auf der anderen Seite weitergeht. Manche Stellen gleichen einer Achterbahnfahrt und immer wieder stehen Überraschungen parat, wie etwa ein Trecker auf der Spur, ein Schaf auf der Straße oder ein entgegenkommender LKW, der deutlich mehr als seine eigene Spur benötigt!

So arbeiten wir uns voran und erreichen nach dem Passieren des letzten Cafes in England, das leider geschlossen hat, gegen zwei Uhr die schottische Grenze. Der angelegte Parkplatz dort ist markiert mit Grenzfelsen und Schild und man hat einen fantastischen Blick hinein ins weite Schottland!

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Der erste Blick nach Schottland eröffnet sich am "Grenzübergang" England/Schottland!
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Jedburgh

Eine halbe Stunde später erreichen wir Jedburgh, eine wunderschöne mittelalterliche Stadt, in der wir uns eine Weile die Füße vertreten. Dominiert wird Jedburgh von den Ruinen der Jedburgh Abbey, die von Augustinermönchen im Jahr 1147 gegründet wurde.

Ein Spaziergang durch die kleinen Gassen lohnt sich! Es gibt immer wieder Hinweise darauf, dass Jedburgh einer der wichtigsten Orte der Tweed Herstellung war, allerdings ist heute nicht mehr viel von der Produktion zu sehen. Hier muss es früher turbulent zugegangen sein, denn mal war die Burg Jedburghs in schottischem Besitz, war einige Male auch Königssitz, mal fiel sie wieder zurück an die Engländer, bis sie 1409 als letzte englische Hochburg in Schottland leider zerstört wurde.

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Wir fahren weiter durch ein herbstliches Schottland, geprägt von einer manchmal eher kargen Landschaft, aber auch Wäldern, in einer Palette von allen möglichen Erdfarben, die es gibt. Es geht vorbei an wunderschönen alten Brücken und Schafherden und durch traumhaft schöne Baumalleen.

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New Lanark - Weltkulturerbe

Am Nachmittag erreichen wir unser erstes Ziel in Schottland: New Lanark. Wir beziehen unser Zimmer im New Lanark Mill Hotel, das im hinteren Bereich der großen Anlage liegt, und in dem wir uns auf Anhieb wohlfühlen.

New Lanark, an den Ufern des Clyde liegend,  gehört zum Weltkulturerbe, wie wir überrascht feststellen, und ist eine sehr schön restaurierte und beeindruckende Textilfabriksiedlung aus dem 18. Jahrhundert. Besonders berühmt wurde die Siedlung, als die Fabrik in der Zeit von 1800 bis 1825 von Robert Owen geleitet wurde. Owen war seiner Zeit um viele Jahrzehnte voraus, indem er das Leben hier durch seine Ideen veränderte. Er schaffte Kinderarbeit und Prügelstrafe in der Baumwollspinnerei ab, die Dorfbewohner erhielten ordentliche Häuser, Schulen und Abendkurse, kostenlose Gesundheitsfürsorge und Essen zu erschwinglichen Preisen.

Nach dem Einchecken erkunden wir die Umgebung und entdecken einen Weg, der in einen Naturpark und am Fluss entlang zu einigen Wasserfällen führt, den Falls of Clyde. Wir spazieren an einem Elektrizitätswerk und einem Landhaus vorbei, bis der Aussichtspunkt gegenüber den Wasserfällen erreicht ist. Zu dieser Zeit im Herbst strömt allerdings nur wenig Wasser hinunter. Es soll sogar Zeiten geben, in den nur Rinnsale zu sehen sind.

 

Am Abend bummeln wir durch den Ort Lanark, überlegen, ob Mann sich einen Kilt zulegen sollte

und kehren ein ins "Route 36", ein Pub, in dem man uns  fantastische Burger serviert!

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