09.02.-23.02.2016
Karte von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Island!
Wer um Himmels Willen fliegt im Winter nach Island, um auf der 1400 km langen eis- und schneereichen Ringstraße Nr.1 die Insel in 14 Tagen komplett zu umrunden?
Zugegeben, das ist schon ne Hausnummer und beinahe wären wir gescheitert, aber eben nur beinahe! ;o)
Wir, das sind die Brittas im Doppelpack: Britta aus Hamburg und Britta aus dem Sauerland.
Allzu viele Leute scheinen das nicht zu machen, wie meine Vorabrecherchen im Internet ergaben, über die Umrundung Islands im Winter ist nur wenig zu finden!
Das hat uns jedoch nicht abgeschreckt, denn wir wollten unbedingt die Chance auf Nordlicht haben. Um es schonmal vorweg zu nehmen, ja, wir haben Nordlicht gesehen und nicht nur einmal!
Island ist wild und einsam, aber mit dem richtigen Auto, warmer Kleidung, guten Infos und einem gesunden Respekt vor dem Wetter ist die Umrundung auch im Winter gut
machbar!
Und hier einige Tipps für den Besuch Islands im Winter:
Flug:
Frühzeitig buchten wir den Flug von Berlin nach Kevlavik bei WOWair.
Auto:
ein Dacia Duster mit Vierradantrieb und Spikes auf den Reifen, im Winter unverzichtbar! Unser Autovermieter war Go Iceland, mit einem Standort direkt am Flughafen. Erkundigt euch vorher, wo sich der Standort eures Autovermieters genau befindet, dann erspart ihr euch lange Sucherei! Go Iceland befindet sich beispielsweise nicht im Flughafengebäude, sondern fast 1 km daneben. Es ist nicht so angenehm, mit einem voll beladenen Kofferwagen über buckeliges Eis und Schnee zu holpern.
Ein Navi haben wir nicht benötigt, die Arbeit hat Google maps übernommen, das auch offline arbeitet und unseren Standort meistens zuverlässig angezeigt hat. Einfach morgens bei vorhandenem Wlan die Adresse der neuen Unterkunft eingeben und los! Nur ab und zu hatte maps bei manchen Adressen das Problem, diese zu finden. Dann braucht man ein wenig Glück, entweder einen der selten anzutreffenden Menschen zu finden, den man fragen kann oder eine Tankstelle mit Laden in der Nähe, denn dort sind dann auch freundliche Menschen, die einem immer weiterhelfen. ;o)
An den Tankstellen zahlt man mit Kredit- oder ECkarte. Vergesst die Orkan-Tankstellen! Da funktionieren die Karten in der Regel nicht. N1 Tankstellen sind dagegen super!
Wichtige Internetseiten:
Absolut unverzichtbar sind road.is und vedur.is! Beide können als Apps direkt auf das Smartphone geladen werden und zeigen die aktuellen Straßensituationen und das aktuelle Wetter. Das Hochland ist im Winter komplett gesperrt, also erübrigt sich das Wandern dort. Allerdings soll es Leute geben, die es trotzdem versuchen, meistens jedoch erfolglos und mit dem Ergebnis, die Bergrettung bemühen zu müssen.
Wlan:
An allen Unterkünften konnten wir kostenloses Wlan benutzen. Die Isländer lieben ihr Internet und sind gut vernetzt! Nur einmal war es holprig und langsam.
Unterkunft:
Wir entschieden uns zunächst, die ersten beiden Nächte in Reykjavik und zwei Nächte auf der Hälfte der Reise in Akureyri schon vorab fest zu buchen, quasi als Fixpunkte, und alle übrigen Nächte spontan vor Ort zu buchen. Als wir jedoch immer wieder lasen, dass der Tourismus im Winter auf Island zum einen anzieht und zum anderen viele Unterkünfte im Winter geschlossen sind, setzten wir uns an einem Wochenende zusammen und planten die gesamte Reise durch. Dies erwies sich für uns als Vorteil, da wir in Dunkelheit und Schneesturm abends nicht auch noch nach einer Unterkunft suchen mussten. Denn das wäre eine Kathastrophe geworden, weil man die Einfahrten zu den wenigen Gehöften kaum erkennt (wie gesagt, weil dunkel und viel Schnee). Der Nachteil war, dass wir halt an der gebuchten Unterkunft ankommen müssten, egal wann und wie. Oder aber wir müssten eine zweite Unterkunft finden und doppelt zahlen.
Bis auf Akureyri buchten wir alle Unterkünfte bei booking.com. Das hatte zwei Vorteile: Wir mußten nicht in Vorleistung gehen und ließen uns die Option offen, die Buchung bis zwei Tage vorher stornieren oder ändern zu können. Das ist ein entscheidender Vorteil, da sich die Planung während der Reise auf Grund der Wetterverhältnisse schon mal kurzfristig ändert! Dafür finde ich dieses System einfach genial!
Lebensmittel:
Bier und Wein unbedingt auf Vorrat im Duty Free Shop am Flughafen einkaufen, bekommt man nirgendwo sonst günstiger in Island!
Aktivitäten:
Zwei Exkursionen (Tauchen in der Silfrasspalte und Eishöhlentour) buchten wir bei Extreme Iceland ebenfalls vorab. In unserem eng gesteckten Zeitrahmen war nur jeweils ein Datum möglich und wir wollten vermeiden, dass diese Termine ausgebucht waren. Auch das erwies sich als richtige Entscheidung!
Weil wir um 15:30 Uhr am Nachmittag in Kevlavik landen sollten, buchten wir auch die Eintrittskarten (40 €!) für die blaue Lagune ebenfalls schon vorab. Ja, sie ist unglaublich teuer und ziehlt voll auf die Touristen ab, aber wir haben es nicht bereut!
Kleidung:
Der Winter ist kalt in Island, wir hatten alles von +2 Grad bis -14 Grad. Also hatten wir auch hier wieder wie schon auf der Hurtigrute Wärmepads für die Schuhe dabei. Einfach unbezahlbar, denn sind die Füße warm, dann friert man auch nicht und sei es noch so kalt (natürlich mit Klamotten ;o)! Ebenso wichtig sind Spikes für die Schuhe, die man aber auch gut für etwa 30 € in Island kaufen kann. Die meisten Wege zu den Natursehenswürdigkeiten sind dick vereist.
Zu empfehlen sind in Bezug auf Kleidung außerdem das Zwiebelprinzip und eine Daunenjacke.
Weitere interessante Links für die Reiseplanung und über Island:
www.blickrichtung.net - die Seite von Harald, der seit 9 Jahren als Reiseleiter in Reykjavik lebt
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Hannah (Donnerstag, 10 März 2016 20:18)
Du Schlingel hast mir ja noch gar nichts vom Tauchen erzählt! Das musst du unbedingt nachholen! Am besten bei einer Fotosession :D
Britta (Freitag, 11 März 2016 09:50)
Wird gemacht! :))) LG