Am Morgen unseres letzten Tages in Island werden wir von einer ins Mondlicht getauchten wunderschönen Winterlandschaft begrüßt.
Beim Frühstück genießen wir den Blick aus dem Fenster, um dann zu packen und unser Hostel zu verlassen.
Unser erstes Ziel heute sind die Wasserfälle Hraunfossar, die etwas abseits unserer heutigen Route zurück nach Reykjavik liegen. Wieder bieten sich uns fantastische Aussichten in den nächsten Stunden... die Landschaft, das Licht und immer wieder der über die Straßen fegende beängstigende Schnee.
Gegen Mittag erreichen wir eine Straße, auf der uns ein Islandpferd auffällt, das durch ein Loch im Zaun geschlüpft ist und frei am Straßenrand entlang läuft. Oberhalb der Weide sehen wir einen Mann, der seinem Hund beibringt, wie man eine Herde Schafe hütet. Wir halten an und laufen zum Hof hinauf, um den Isländer auf sein entlaufenes Pony aufmerksam zu machen. Der alte Mann versteht allerdings kein Wort Englisch und zeigt in Richtung eines Traktors, der auf uns zu fährt.
Der jüngere Mann hinter dem Steuer versteht uns und fährt gleich zur Straße hinunter, um das Pferd wieder einzufangen.
Weiter gehts, bis wir an der nächsten Tankstelle halten, um zu tanken und ein Päuschen einzulegen.
Gegen halb zwei erreichen wir die Abzweigung zu den Hraunfossar und fahren auf einer schneereichen Schotterpiste in Richtung der Hraunfossar.
Bei einer Herde Islandpferde legen wir einen weiteren Fotostopp ein.
Gegen zwei Uhr erreichen wir die Hraunfossar, was soviel wie "Lavafälle" bedeutet, denn eigentlich handelt es sich nicht um Wasserfälle im klassischen Sinn.
Gebildet wird dieses Naturschauspiel durch ein anderes Phänomen. Teile des Flusses Hvíta versickern weiter oberhalb in dem porösen Lavafeld Hallmundarhraun, um dann als extrem geklärtes Wasser weiter unterhalb wieder aus diesem Lavafeld auszutreten. Dieser Austritt erfolgt auf einer Länge von über 100 Metern und bildet die Hraunfossar. Das Wasser ist so klar, dass es extrem türkisfarben leuchtet.
Vom ausgeschilderten Parkplatz aus erreichen wir die Wasserfälle schon nach ein paar Schritten und laufen auf einem kleinen Pfad am Südufer des Flusses an den Fällen entlang. Viele Touristen sind hier nicht unterwegs und wir haben die Fälle fast für uns allein.
Wenige hundert Meter flussaufwärts liegt ein weiterer Wasserfall, der Barnafoss, der Teil des Flusses Hvítá ist. Das Wasser stürzt über mehrere Stufen in eine Schlucht und muss sich hier durch einige sehr enge Stellen im Lavafeld zwängen. Unter einer natürlichen Steinbrücke, die ein enges Felsentor bildet, stürzt der Fluss mit großem Getöse zu Tal.
Unser nächstes Ziel sind die Leuchttürme von Akranes, die sich an der Küste direkt gegenüber von Reykjavik befinden.
Wir fahren weiter durch diese faszinierende Winterlandschaft, vorbei an Stellen, wo es aus der Erde dampft und vorbei an interessanten Bergen, Felsformationen und Kratern.
Wir erreichen Akranes und im Hafengebiet auch die Leuchttürme an der Spitze der Landzunge. Der Blick über das Meer auf Reykjavik in der Ferne ist klasse, ebenso der Blick ins Landesinnere in Richtung der Berge.
Sehenswert sind die beiden Leuchttürme aus dem Jahre 1918 und 1946. Außerdem faszinieren uns die Trockengestelle für Fisch, die jetzt im Winter natürlich nicht bestückt sind.
Am Abend schließt sich der Kreis und wir kehren nach Reykjavik zurück. Wir bummeln ein letztes Mal durch die Einkaufstraße Laugavegur und genießen die wunderbare Atmosphäre der Stadt, bevor wir in unsere letzte Unterkunft, ein Hostel in Keflavik fahren, in dem wir nur wenige Stunden verbringen. Der Flug zurück nach Berlin geht um 6:10 Uhr. Auf Wiedersehen Island, du unglaubliches, unberechenbares, wildes und fantastisches Land!
THE END
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Rötzi (Freitag, 12 August 2016 10:34)
Top Picture.
Hraunfossar with stativ?
Chris
Britta (Freitag, 12 August 2016 15:35)
Hi Rötzi,
Lieben Dank! Jo mit Stativ, Langzeitbelichtung! LG
Britta (Sonntag, 14 August 2016 15:05)
Ich will da wieder hin!!!! :-)
Birgit (Donnerstag, 18 August 2016 07:32)
Die Klodeckel sind ja niedlich! :-)
Toller Reisebericht Britta! Interessant geschrieben und bebildert. Man langweilt sich keine Minute. Freue mich auf deine nächste Reise und Bericht dazu.