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Grand Canyon - Rafting Trip Tag 3

Raften - Wandern - Fotografieren - Geniessen

Sich durch den Grand Canyon treiben lassen und Stomschnellen bewältigen, Wasserfälle und Slotcanyons erwandern und unter dem Sternenhimmel schlafen

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Camp am Saddle Canyon

 

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Alle Informationen über die Planung dieser Rafting Reise, Packlisten und vieles mehr  findest du HIER!

 

Start und Ziel: Las Vegas

Zeit: Anfang September, 10 Tage - 2 Übernachtungen in Las Vegas, 8 Tage im Schlauchboot

Meilen: ca. 280, davon 240 im motorisierten Schlauchboot und 40 im Schnellboot

Company: GCEX - Grand Canyon Expeditions Company

Boote: zwei motorisierte Schlauchboote mit je zwei Guides und 13 bzw. 14 Gästen

Kosten: $2858 (ohne Flug)

Beginn: Meile 0 - Lee's Ferry

Ende (Schlauchboot): ca. Meile 238 - Seperation Canyon

Ende (Schnellboot): Meile 280 - Pearce Ferry

 

Tag 3 - Saddle Canyon (mile 47) - Trinity Creek (mile 92)

Little Colorado Canyon, Salzwände, Lavabrocken, zwei Brücken, viele Rapids und zu Besuch bei den native People

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Morgenstimmung am Saddle Canyon

Wieder werden wir von allein mit der Morgendämmerung wach. Auf dieser Reise braucht man keine Uhr. Wir gehen schlafen, wenn die Nacht hereinbricht und stehen auf, wenn der Morgen dämmert. Die Zivilisation liegt weit hinter uns, meine Sorgen und Alltagsgedanken ebenso. Sieht man mal von den Booten, Liegen, Schlafsäcken und Propangasherden ab, so erinnert hier kaum noch was an den gewohnten Komfort und die Technik, die uns sonst umgibt. Die Stimmung aller verändert sich, wir sind lockerer und entspannter. 

Meine Hoffnung, dass wir nach Frühstück und Aufbruch nach den ersten sechs Meilen am Nankoweap Canyon halten, um zu den Puebloan granaries zu wandern, erfüllt sich leider nicht. Zu viele Boote liegen dort vor Anker und wir haben heute noch andere Ziele im Visier.

Puebloan granaries: Das alte Volk der Anasazi verwendete diese Kammern zum Speichern von Saatgut. Hier lag es gut geschützt vor Fäulnis und Schädlingen. Auf dem Weg hinauf hat man tolle Aussichten in den Grand Canyon und auf den Colorado River.

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Es ist recht kalt und der Canyon liegt noch im Schatten, als wir die Boote bepacken und uns auf den Weg machen. Lange Kleidung ist angesagt, möglichst auch wasserfest. Nach den Rapids Nankoweap und Kwagunt erreichen wir die Stelle, an der der Little Colorado River bei Meile 62 in seinen großen Bruder einmündet. Wir kommen gerade an und landen, als zwei Boote einer anderen Gesellschaft das Ufer fast gleichzeitig verlassen. Während sich unsere Riverguides ein Päuschen gönnen, erkunden wir ein kleines Stück des Little Colorado Rivers. Sein Wasser ist von cremig türkiser Farbe und an seinem Ufer entlang laufen wir über von der Trockenheit rissigen Erdboden.

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Pitstop am Little Colorado River

Unterhalb des Zusammenflusses beider Colorado Rivers ziehen unsere Boote plätschernd dahin, als vermeintlich weiße Felsschichten auf Flusshöhe unsere Ausmerksamkeit erregen. Es handelt sich um Salzablagerungen, die auf beiden Seiten des Flusses aus den unteren Felsen an den Wänden entlang etliche Meter in die Tiefe hervorsickern. Ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass hier Salz aus der Erde herausgewaschen wird. Oberhalb der nächsten drei Meilen befinden sich auf der rechten Uferseite Salzminen der Hopis. Ein Besuch ist nicht erlaubt, denn dieses Gebiet ist den Hopis heilig. Das Salz, das die Hopi sieunga nennen, wird sowohl für zeremonielle Zwecke als auch für die Nahrungszubereitung verwendet.

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Nun weitet sich der Canyon unvermittelt. Wir sind nicht mehr wie vorher zwischen zwei symmetrischen hohen Wänden eingeschlossen. Zur Rechten treten die Redwall-Wände weit vom Ufer zurück und der Canyon weitet sich immer mehr. Und dann sehen wir direkt vor uns oben auf der Kante des North Rims einen winzig kleinen Turm: den Desert View Tower. Plötzlich hat uns die Zivilisation wieder eingeholt und ich stelle mir vor, wie hunderte von Touristen nun dort oben stehen und zu uns herunter schauen.

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Desert View Tower an der Kante des North Rim

 

Wieder eine Stromschnelle, vor welcher wir jedoch rechts am Ufer landen und bei Meile 66 am Lava Canyon die Lunch-Pause einlegen. Während unsere Guides den Lunch vorbereiten, laufen wir, wegen der Klapperschlangen laut mit den Händen klatschend, vom beach in die Wildnis des Hinterlands hinein. Der eine, um eine gute Pinkelstelle zu finden, die andere, um Fotos der ungewöhnlichen Landschaft zu machen. Mittendrin zwischen Sand, Felsen und Kakteen liegt ein riesiger schwarzer Lavabrocken, irre!

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Dieser Flussabschnitt wird unter den Bootsführern Furnace Flats (Backofen) genannt. Der Name ist Progamm: Es weht kein Lüftchen hier und die Sonne brennt vom Himmel herab. Der Fluss ist hier breiter geworden und fliesst träge dahin.

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Als ich mich endlich von der Landschaft losreißen kann und zurückkehre zum Strand, ist der Lunchstand aufgebaut und das Buffet längst eröffnet. Es ist mittlerweile sehr heiß und wir quetschen uns alle in den wenigen Schatten, den hier einige wenige Sträucher und Bäume bieten.

 

 

Etwa bei Meile 72, wir haben Lava Canyon- und Tanner Rapid passiert, landen wir am Strand des Upper Unkar Camps.

"An diesem etwa 15 Kilometer langem Flussabschnitt mit seinen vielen sandigen Uferstellen und vereinzelten niedrigen Hügeln finden sich mehr Ruinen der Native People als anderswo. Vielleicht haben die Anasazi hier gelebt, weil dieser Teil des Canyons leicht zugänglich ist... Für dieses Gebiet sprach vermutlich, dass die Anasazi hier in Flussnähe Mais, Bohnen und Kürbis anbauen konnten. Nur ein paar Kilometer flussabwärts, in der Granite Gorge, rücken die Felswände wieder näher zusammen." (Zitat William H. Calvin)

 


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Wir starten unseren heutigen Hike hinauf zur größten bekannten prähistorischen Siedlung entlang des Colorado Rivers oberhalb des Unkar Deltas. Der Canyon ist hier sehr breit, auf dem terassenförmigen Hochplateau winden sich Pfade durch ausgegrabene Siedlungen der "native People", in diesem Fall des Volkes der Anasazi, Cohonina und der Puebloans, die hier in der Zeit von 950-1150 lebten. Von ihrem Leben hier zeugen zahlreiche bemalte Tonscherben und andere archäologische Funde. Die Aussicht flussaufwärts ist fantastisch!

 

"Das Unkar Delta ist mit seiner spektakulären Lage in der Tiefe des Grand Canyon von atemberaubender Schönheit. Doch die Schönheit, die der heutige Besucher wahrnimmt, ist von den prähistorischen Bauern, die das Delta bewohnten, vermutlich nicht so gesehen worden, denn für die frühen indianischen Ackerbauern war der Canyon eine Umwelt, die großen Einsatz von ihnen forderte und für ästhetische Betrachtungen wenig Zeit ließ."

(Douglas W. Schwartz, Archäologe, 1980)

Zurück auf dem Fluss ,beginnt sich der Canyon wieder zu verengen. Die schräg verlaufenden Schichten , die den Fluss auf beiden Seiten flankieren, geben mir das Gefühl, dass wir bergab fahren. Und tatsächlich ist das auch so, wie Emily uns erklärt, und das mit einem durchschnittlichen Gefälle von drei Metern auf der nächsten Meile. Wir

passieren viele größere Rapids wie Unkar, Escalante, Nevills, Hance, Sokdolager, Grapevine, 83 Mile, Zoroaster und 85 Mile Rapid. Die schwierigste Stromschnelle ist die Hance Rapid mit Stufe 8-9 und Drop 30'.

 

Falls du mehr wissen möchtest zu den Rapids und ihren Bewertungen, klickst du HIER!

 

Dann liegt sie irgendwann vor uns, die Hance Rapid, eine der mächtigen Stromschnellen des Colorado Rivers. Fast zehn Meter geht es hinunter und Emily stellt uns darauf ein, dass sie in dieser Rapid das Boot wenden wird, um sie rückwärts zu befahren. Wir sind vorher schon reichlich nass geworden und auch hier bekommen wir wieder kalte Duschen verpasst.

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Diese alte Wasserstandsüberwachungsstation stammt aus der Zeit vor dem Glen Canyon Dam und war offensichtlich für die Messung sehr hoher Wasserstände ausgerüstet.

 

Die ersten Zeichen der sich nahenden Zivilisation im Canyon tauchen auf, als wir uns der Phantom Ranch nähern, die hier bei Meile 88 sozusagen direkt um die Ecke liegt. An keinem Punkt unserer Reise wird uns die Zivilisation so nah auf den Pelz rücken wie hier, mit kleinen Bauten am Ufer und den beiden ausgefallenen Fußgängerbrücken, die den Colorado überspannen. Kaibab Suspension Bridge und Bright Angel Suspension Bridge verbinden den vom North Rim herunterkommenden Wanderweg North Kaibab Trail mit den beiden Wegen Bright Angel Trail und Kaibab Trail, die zum South Rim hinaufführen. Es folgen zwei weitere Rapids, Pipe Springs und Horn Creek, bevor wir bei Meile 92 am Trinity Creek unser Camp aufschlagen.

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Kaibab Suspension Bridge

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Trinity Creek Camp

Wenn du noch mehr erfahren möchtest, klickst du hier:

Grand Canyon: The Complete Guide: Grand Canyon National Park

Dieser Guide ist der beste, den ich kenne! Er deckt alle Themen ab, die im Zusammenhang mit dem National Park stehen: Wanderungen, River Rafting, Biking - alles drin!

 

 

 

The Grand Canyon: Between River and Rim*

Ein tolles Geschenk für jeden Grand Canyon Fan! Großartige Fotos zum Wegträumen, ein Bildband in sehr guter Qualität und englischer Sprache.

 


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Kommentare: 3
  • #1

    Hannah (Dienstag, 07 Juli 2020 11:15)

    Hach, es liest sich so, als wäre man dabei gewesen... da packt einen die Reiselust! Wie immer ganz tolle Bilder!

  • #2

    Alina (Montag, 24 August 2020 10:55)

    Respeckt, dass ihr eure Reise trotz Corona durchgezogen habt! Wir hatten eigentlich einen Urlauben in den hotels in den Bergen deutschland (www.mondihotels.com) geplant, aber uns war das alles einfach zu unsicher.. Deshalb wird das nächstes Jahr hoffentlich nachgeholt

  • #3

    Brittasiehtdiewelt (Montag, 24 August 2020 12:14)

    Hallo Alina,
    ich habe die Reise im September 2019 gemacht. Da war Corona noch kein Thema! Zur Zeit würde ich nicht fliegen.
    LG Britta