Sehnsuchtsziel Schottland, und das am besten auf einem Roadtrip bis zu den Highlands hinauf. Eines meiner nächsten Ziele soll auf jeden Fall Schottland sein, denn vor einigen Jahren habe ich "nur" den Süden Schottlands besucht und der hat mich schon begeistert.

 

Stellt sich also die nächste Frage: Soll ich meinen Roadtrip planen oder einfach drauf los fahren? Da ich eine begeisterte Reiseplanerin bin, kommt für mich eher ersteres infrage. Bei meiner Internetrecherche stieß ich auf Udo Haafkes Buch Roadtrips Schottland* und der Bruckmann Verlag stellte es mir freundlicherweise zur Verfügung, vielen Dank!

 

Das Coverbild ist schon mal sehr ansprechend und ich war sehr gespannt auf das Buch.

Vorab schon mal soviel: Es hat Stärken, aber auch einige Schwächen.

 

Wie von Bruckmann gewohnt, handelt es sich bei Bindung und Papier um gute Qualität. Dies ist kein Buch, das nach zwanzigmal Blättern auseinanderfällt! Die Bilder sind erwartungsgemäß ebenfalls gut, was daran liegt, dass der Autor selbst auch der Fotograf ist.

 

Auf Grund seiner Größe ist es eher für die Planung geeignet, als es auf der Reise dabei zu haben. Wenn man allerdings mit dem Auto oder Wohnmobil unterwegs ist, das man üblicherweise auf einem Roadtrip benutzt, ist die Größe wiederum eigentlich egal. Auf 188 Seiten werden insgesamt 11 Roadtrips vorgestellt, die sich auf ganz Schottland verteilen.

 

Was mir als Karten-Liebhaberin sofort auffällt, als ich das Buch aufschlage, ist, dass ich vergeblich nach einer Übersichtskarte von Schottland suche - es gibt sie schlichtweg nicht. Für die Orientierung finde ich das allerdings sehr angenehm.

 

Jeder einzelne Roadtrip, es handelt sich um kleinere und größere mehrtägige Rundreisen, hat ein Kapitel für sich und dort findet man zu Anfang auch eine kleine Straßenkarte mit der eingezeichneten Route - das gefällt mir. Die ersten Seiten dienen der Routenbeschreibung des jeweiligen Roadtrips. Dazu gibt es auf der ersten Seite jedes Kapitels einen kleinen Infokasten mit den wichtigsten Routendaten wie Start, Ziel, Länge und wie viele Tage man einplanen sollte.  Es gibt Restaurant- und Übernachtungstipps und zwei bis drei Top Erlebnisse, die vorgestellt werden, sowie einige Specials.

 

Mein Fazit:

Roadtrips Schottland bietet schöne Rundtouren für Auto, Camper und Wohnmobil, dazu viele Informationen ohne überladen zu wirken. Es ist vielfältig und stellt bekannte und unbekannte Ziele in Schottland vor, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die vielen schönen Fotos lockern auf und machen neugierig auf schöne Landschaften, Städte, Schottlands Kultur und Historie.

Das Buch ist ein Bildband zum Anschauen, Träumen und Ideen sammeln. Es eignet sich dazu, sich von Schottland und den vorgestellten Roadtrips einen ersten Eindruck zu verschaffen. Bei den einzelnen Roadtrips handelt es sich um Routenvorschläge, die man aber nicht unbedingt einhalten muss. Hilfreich wäre es gewesen, online auf die Routen zugreifen zu können, aber vielleicht verlange ich da zu viel?

 

Wer wie ich einen zwei- bis dreiwöchigen Roadtrip plant, der könnte von diesem Buch enttäuscht sein. Das Basteln einer eigenen Route mit Hilfe dieses Buches ist zwar möglich, aber sehr aufwändig. Was ich vermisse, ist die Möglichkeit, sich mit Hilfe eines Links die Routendaten (z.B. von Google Maps) herunterladen zu können, um sie dann anpassen oder erweitern und für die Navigation nutzen zu können. Die schriftlichen Routenbeschreibungen sind zwar ausführlich und okay, aber für Alleinreisende nicht geeignet. Wer kann schon, wenn er mit dem Auto (bei Linksverkehr) alleine unterwegs ist, während der Fahrt ständig nachlesen, wo es lang geht? ;-) Inhaltsangabe und Struktur des Buches finde ich etwas unübersichtlich, verwirrend und durchaus verbesserungswürdig.

 

Alles in allem aber ein reizvolles Buch für alle, die mindestens zu zweit unterwegs sind und von verschiedenen Standorten aus ihre Mehrtagesrunde drehen möchten und ein schönes Geschenk für alle Schottland Fans!

 

Roadtrips Schottland*