Nur 10% aller Besucher des Grand Canyons besuchen auch das North Rim! Es ist wunderbar ruhig, es gibt keine Busladungen mit Touristen und du kannst alles in Ruhe geniessen.

Mein Tipp:

Überprüfe die genauen Öffnungszeiten und Wetterbedingungen vor deiner Anreise zum North Rim!

Die Geologie des Grand Canyon bietet wie kein anderer Ort auf der Welt einen faszinierenden Einblick in die geologische Geschichte der Erde. Zwei Milliarden Jahre Erdgeschichte liegen hier vor uns wie ein aufgeschlagenes Buch. Der Grand Canyon ist eine gewaltige Schlucht, die  durch die Erosionskraft des Colorado River und von Wind und Wetter über einen Zeitraum von fünf bis sechs Millionen von Jahren entstanden ist. Fossilien, die man in den vielen verschiedenfarbigen Gesteinsschichten fand, zeigen die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Das Wasser des Colorado River ist für die Tiefe des Canyons verantwortlich, seine Breite hat er den Erosionen von Wind und Wetter zu verdanken. Der Wind trägt nach und nach Sand- und Kalkstein ab, der über den Rand fließende Regen fräst Seitencanyons ins weiche Gestein. Hinzu kommt im Winter das Eis, das sich durch gefrierenden Regen in den Ritzen der Canyonwände bildet und das mit immenser Kraft dafür sorgt, dass immer wieder Felsteile von den Wänden gesprengt werden. Die weichen Gesteinsschichten erodieren leichter und senkrecht stehen bleiben die stärkeren Schichten.

Es gibt mehrere signifikante Unterschiede zwischen dem North Rim und dem South Rim des Grand Canyon. Diese Unterschiede betreffen die Höhenlage, die Vegetation, den Zugang und die geologischen Eigenschaften.

Während der North Rim durchschnittlich auf einer Höhe von etwa 2.450 Metern über dem Meeresspiegel liegt, befindet sich der South Rim am höchsten Punkt bei etwa 2.100 Metern. Dies führt zu unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Temperaturen, die dazu geführt haben, dass man im Norden dichtere Wälder mit Tannen, Fichten und Aspen-Bäumen findet, die im Süden gänzlich fehlen. Der südliche Canyonrand befindet sich näher am in der Tiefe liegenden Colorado River als der nördliche Rand. Dadurch ist dieser von einigen Aussichtspunkten am South Rim aus eher zu sehen.

Obwohl die Gesteinsschichten auf beiden Seiten des Canyons ähnlich sind, gibt es dennoch einige geologische Unterschiede. Die Schichten am North Rim sind im Durchschnitt älter als die am South Rim. Die älteste Gesteinsart im Grand Canyon, der Vishnu Schiefer, ist mehr als 1,7 Milliarden Jahre alt. Er befindet sich mehr an der nördlichen Canyonseite und ist von hier aus besser zugänglich. Sein Alter macht ihn nicht nur zu einem der ältesten Gesteine im Grand Canyon sondern sogar zu einem der ältesten Gesteine auf der Erde!

Der South Rim ist für die Besucher leichter zugänglich und durch das Angebot einer Vielzahl von Einrichtungen wie Hotels, Restaurants und Besucherzentren auch abwechslungsreicher. Er ist der beliebtere und touristisch besser erschlossene Teil des Grand Canyon. Hier gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, Aussichtspunkten, geführten Touren und anderen Aktivitäten. Der North Rim ist wesentlich ruhiger und weniger überlaufen, was ihn für Leute wie mich attraktiv macht, die eine weniger belebte Umgebung bevorzugen. Man wird mit einer ruhigeren Atmosphäre und spektakulären Ausblicken belohnt, die weniger überlaufen sind als die am South Rim.

Der Point Imperial ist der höchste Aussichtspunkt im Grand Canyon und bietet am Rande des Scenic Drive einen der besten Ausblicke auf diesen traumhaften Canyon. Den solltest du nicht verpassen!

Mein Fototipp:

Dieser Ausblick ist zum Sonnenaufgang besonders schön und ist vom Campground mit dem Auto nur etwa 30 Minuten entfernt.

Ein weiterer wichtiger und grandioser Aussichtspunkt in den Grand Canyon ist der Walhalla Overlook. Auch er liegt direkt am Scenic Drive und ist nicht weit von der Straße entfernt. Unterhalb des Aussichtspunktes sind das Unkar-Delta und der Colorado River zu sehen. Der Unkar Creek mündet dort unten in Form des Deltas in den Colorado. Dieses wasserreiche Flachland diente frühzeitlichen Bewohnern des Grand Canyon als Farmland.

In der Nähe befinden sich auch 1000 Jahre alte Ruinen der Pueblo-Indianer (Walhalla Glades Pueblo). Sie sind auf einem kurzen Spaziergang zu erreichen.

Vom Parkplatz am Cape Royal erreichst du ebenfalls auf einem asphaltierten Weg Angels Window. Mit Geländern gesichert kannst du hier diese aus Kaibab Limestone bestehende Felsbrücke direkt überihren schmalen Rücken betreten.

Fototipp:

Die natürliche Felsbrücke mit dem Fenster, das den Colorado River tief unten im Grand Canyon wunderbar einrahmt, ist an sich schon ein schönes Fotomotiv! Der beeindruckende Gang über das "Dach" von Angels Window ist ein Abstecher vom folgenden Cape Royal Trail und der Blick hinab ist was für Schwindelfreie, aber klasse!

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