Stromboli - eine abenteuerliche Gipfeltour!
Mit Atemmaske und Taschenlampe unterwegs auf die Spitze des Vulkans
Leider war ich auf Grund meiner angeschlagenen Gesundheit nicht mit auf dieser im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Gipfeltour, daher freue ich mich sehr über Marcos Bericht!
Marco Wolf:
Während unseres 8-tägigen geführten Wanderurlaubes mit Wikinger Reisen auf den Liparischen
Inseln im Mai 2017 durfte natürlich auch nicht der Ausflug auf Europas einzigen dauerhaft aktiven
(und deshalb relativ ungefährlichen) Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel fehlen. Da dieser
Ausflug aufgrund der potentiellen Gefahren einen extra Bergführer benötigt wurde er nicht durch
unsere Wikinger Reisen Führer durchgeführt, sondern an einem unser freien Tage. Dieser Ausflug
kostet etwa 80 Euro und enthält die Überfahrt zur Insel Stromboli, die Gebühren für die Besteigung
des Vulkans, sowie die Bezahlung eines Bergführers.
Die einzelnen Bergführer führen dann etwas zeitversetzt in der Dämmerung die Gruppen den Vulkan
hinauf. Diese Gruppen sollten offiziell nicht mehr als 20 Personen erreichen, in Realität können die
einzelnen Gruppen aber deutlich größer werden. Die Mehreinnahmen gehen dann oftmals schwarz
geteilt an die Bergführer und das Büro des Bergführers. Kontrollen dafür gibt es so gut wie keine.
Von unserem Startpunkt Lipari aus fuhr man etwa 1 ½ Stunden nach Stromboli. Dort angekommen
wurden die einzelnen Gruppen gesammelt und nacheinander begann der Aufstieg. Der Aufstieg
führte über steinige Wanderwege zunächst durch stark begrüntes Gelände. Die Vegetationsgrenze
war aber schnell erreicht und die letzten 400 Höhenmeter wurden auf steinigen Serpentinen
erklommen. Ab 800 Höhenmeter lassen regelmäßige Schutzhütten gegen Steinschlag die Wucht
regelmäßiger stärkerer Eruptionen erahnen. Zudem beginnt man die Eruptionen durch immer
merkbarere Erdbeben und steigende Lautstärke zu bemerken.
Am Gipfel angekommen bietet sich ein prachtvoller Blick auf das umgebende Meer, die
Nachbarinseln und natürlich die direkt unter einem liegende „Sciara del fuoco“ mit mehreren kleinen
ständig aktiven Kratern. Insgesamt hat man während die Sonne untergeht bis in die Dämmerung
über 1 Stunde Zeit. In dieser Zeit konnten wir alle 5 Minuten Eruptionen bewundern, was für den
Stromboli eine außerordentlich starke Aktivität bedeutet. Fotografieren ist allerdings ein größeres
Problem, da ständig Asche und Wasserdampf in der Luft liegen. Laut unserem Bergführer können
gerade die Asche sogar Kameras beschädigen. Oben auf dem Gipfel bemerkte man schnell wie
überfüllt es auf dem kleinen Aussichtsareal werden kann. An diesem Abend waren mindestens 250
Personen vor Ort.
Im Dunklen begann dann leider viel zu schnell der Abstieg (oder besser Abrutsch) durch ein Aschefeld. Gerade die ersten 400 Höhenmeter sind eher als halbwegs kontrolliertes (und spaßiges) Rutschen zu betrachten und man kommt enorm schnell voran. Leider wurden durch die große Anzahl an Personen auch sehr große Mengen von Asche aufgewirbelt, was die mitgebrachten Atemmasken und Stirnlampen unbedingt notwendig machte! Insgesamt dauerte es kaum eine halbe Stunde bis wir wieder im Vegetationsbereich waren. Am Hafen von Stromboli endete dieser unvergessliche Tag!
Hier die Aufzeichnung der Gipfeltour auf Outdooractive.
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