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Auf Hüttentour an den Spronser Seen - Tag 2

Südtirol 3 Tage Hüttentour im Meraner Land

Tag 1

2. Etappe Von der Lodnerhütte über die Spronser Seen zur Oberkaserhütte

Infos zur 3-tägigen Hüttetour im Texelgebirge

 

Länge insgesamt: 23,5 km

Höhenmeter insgesamt: 1500 und 1650

 

3 Tagesetappen

 → Etappe 1: Bergstation Texelbahn - Nasereit Hütte - Lodner Hütte ca. 8 km 800 und 90

 → Etappe 2: Lodner Hütte - Halsljoch - Milchscharte - Spronser Seen - Oberkaseralm • ca. 8 km 550 und 650

 → Etappe 3: Oberkaseralm - Taufenscharte - Mutspitze - Mutkopfhütte - Bergstation Hochmuth • ca. 7,5 km •  150 und 910>> wegen schlechten Wetters direkter Abstieg über den Jägersteig zur Bergstation Hochmuth ca. 6,5 km •  0 und ↓ 780<<


Ausgangspunkt: Partschins Bergstation Texelbahn

Endpunkt: Dorf Tirol Bergstation Hochmuth

 

Beste Zeit: Juni bis September, im Juni kann es in diesen Höhen noch zu Schneefall kommen. Ich musste an der Lodner Hütte leider schon mal umkehren, weil der Weg über das Halsljoch noch unter einer hohen Schneedecke lag.

 

Hüttentour 2. Etappe

Um spätestens 7 Uhr wird in einer Hütte jeder wach, so auch in der Lodnerhütte, was kein Problem ist, denn man war ja schon um 22 Uhr auf Grund der Hüttenruhe im Bett. Es herrscht rege Betriebsamkeit, Rucksäcke werden schon gepackt, und wenn die Hütte voll wäre, gäb es vor der jeweils einen Toilette für Damen und Herren eine Warteschlange. Bei nur 10 Leuten jedoch verteilt sich das ganze sehr gut.

Das Frühstück hat sich seit letztem Jahr verbessert: es gibt jetzt zu Brot, je einem Töpfchen Schmelzkäse, Schmierwurst, Marmelade und Honig zusätzlich Müsli mit Joghurt! Und gemeinsam mit Liane und Michael schmeckt es nochmal so gut :o)

Jetzt noch vor der Hütte ein Erinnerungsfoto und los gehts! Die Morgenstimmng in den Bergen ist grandios. Es duftet herrlich nach Heu und Kräuterwiesen und außer dem Rauschen der Flüsse, des Windes und einiger Kuhglocken hört man nichts außer herrlicher Ruhe. Die Wolken steigen aus dem Tal herauf und umgeben die Gipfel wie riesige Wattebäusche.

Unser erstes Ziel ist das Halsljöchl. Auf dem Weg dorthin geht es vorbei an Steinmännchen, den Tablander Lacken (zwei kleine Bergseen), von denen der kleinere noch fast komplett mit Eis bedeckt ist, und auch die Murmelis sind uns treu und sonnen sich faul in der Sonne.

Gemeinsam steigen wir bergauf, bis sich unsere Wege irgendwann trennen, denn die Thüringer sind jünger und wesentlich fitter als ich und daher schneller. Ab und zu sehe ich sie in der Ferne über mir auf dem Weg, jedesmal ein wenig weiter weg...ich hoffe, sie an der Oberkaserhütte nochmal zu treffen, aber das wird leider nicht klappen.

 

Der Wegweiser am Halsljoch mit dem Gipfel des Tschigat im Hintergrund sagt wo's langgeht. Von hier aus kann man auf die Lazinser Rötelspitze (3037m) hinauf, die ich jedoch schweren Herzens links liegen lasse, denn der Blick auf die andere Seite der Berge beschert viele weitere Wolken, die sich hier schnell zu Gewittern entwickeln können, die auch angesagt sind. Der Weg zum Oberkaser ist noch weit und eine weitere Möglichkeit der Gipfelbesteigung wäre der Tschigat (2998m). Man kann ihn unterhalb des Gipfels umrunden und so das Guido-Lammer-Biwak erreichen oder aber direkt über den Gipfel zum Biwak absteigen. Aber auch ihn lege ich ad acta, denn vier junge Leute, die uns früh überholt hatten, kommen gerade vom Tschigat wieder herunter.  Sie erzählen, dass der Kamin auf der anderen Seite des Abstiegs noch voller Schnee sei, da könne man nicht runter. Also dann der untere Weg...Irgendwann kommen mir zwei ältere Herren entgegen, die mich von den Thüringern grüßen...wie nett!

Die beiden Herren sind ein wenig empört, dass der Steig die Milchscharte hinunter nicht als sehr schwierig gekennzeichnet ist. Er wäre sehr steil und nicht leicht zu gehen! Oje, denke ich, die arme Liane! Das wird sicher nicht leicht für sie...

 

Vorne sind die beiden Milchseen, dahinter ist der Langsee und wiederum dahinter der Grünsee zu erkennen. Der Weg wird mich die steile Milchseescharte hinunterführen, zwischen den Milchseen hindurch und auf der anderen Uferseite entlang bis zum Langsee führen. Dann geht es das linke Ufer des Langsees entlang und an dessen Ende erkennt man einen großen Hügel. Auf diesem Hügel werde ich eine einstündige Pause einlegen und Sonne und Aussicht genießen! :o) Dann geht es am rechten Ufer des Grünsees vorbei und weit hinunter zur Oberkaserhütte.

Auf dem Weg hierher hatte ich schon darüber nachgedacht, im Guido-Lammert-Biwak zu übernachten. Es steht an einer reizvollen und exponierten Stelle hoch über den Spronser Seen man hat früh morgens bestimmt einen tollen Blick!

Allerdings ist es erst 12 Uhr und als ich einen Blick hinein werfe, neugierig wie ich bin, lese ich auf einem Schild: Zum Wasser holen bitte die zwei Kanister mitnehmen,  durch die Milchseescharte zum Milchsee hinunterklettern, dort am See die Kanister füllen und die Milchseescharte wieder raufklettern. Ich gehe wieder raus und schaue die Scharte hinunter...ja klar...da wieder rauf...und das mit mindestens einem vollen 3 l Wasserkanister...und schon ist der Plan gestorben! ;o)

Ich schließe also die schwere Tür des von Louis Trenker gespendeten Biwaks wieder, genieße ein letztes Mal den herrliche Blick und wende mich dann der Milchseescharte zu. Da ich zum Glück schwindelfrei und recht trittsicher und wahnsinnig gerne klettere, bereitet mir der "Weg" durch die Scharte keine Probleme. Es geht zwar steil hinunter, aber man hat immer Ketten, um sich festzuhalten oder daran hinunterzulassen (wenn eine von drei Ketten gerissen ist ;o)

Die Scharte ist geschafft, jetzt gehts weiter runter zum Milchsee.

Eine wohlverdiente Stunde genieße ich auf dem kleinen Hügel, der zwischen dem Langsee, dem Grünsee und dem Tal liegt, in dem die Oberkaserhütte am See "Kaser Lacke" liegt. Er scheint der einzige Punkt zu sein, an dem es Handyempfang gibt, denn immer wieder sieht man die allen bekannte Geste "Handy hoch in die Luft und drehen"! ;o)

An der Menge der Fotos ist zu erkennen, wie begeistert ich von den Spronser Seen bin ;o)

Irgendwann musste ich mich vom schönen Anblick der Seen trennen und mich an den Abstieg 300 hm hinunter zur Oberkaserhütte machen. Ich hatte nicht reserviert und wußte nicht, wie voll es dort schon war. Es stellt sich jedoch heraus, dass nicht allzu viele dort übernachten wollen.

Es geht vorbei an einer Hütte, die mit einem Felsen verwachsen scheint, ich passiere die Ruine der Meraner Hütte, die leider nie zuende gebaut wurde, immer entlang am Finelebach, der gespeist von vielen Quellen aus den umliegenden bergen immen breiter wird.

Und wieder lerne ich nette Leute kennen, nachdem ich meinen Lagerplatz in der Hütte bezogen habe: Lana und Matthias mit dem süßen nepalesischen Hündchen Indi, Christina und Arndt.

Das Essen auf den Hütten in Südtirol ist eh schon immer gut, hier in der Oberkaser Hütte ist es phantastisch!

Diesmal gibts Kraut- und gemischten Salat mit drei verschiedenen Knödeln (Speck-, Käse- und Kräuterknödel), superlecker!

 

Die Show, die uns gleichzeitig geboten wird, ist garantiert besser als fernsehen: Eine der Töchter des Hüttenwirts treibt die weit auf den Wiesen verstreuten Milchkühe zusammen und dann in Richtung Stall, wo sie gemolken werden.

 

Als es dämmert, sinkt die Wolkendecke immer tiefer, bis der Wasserfall kaum noch zu sehen ist.

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